Fotopioniere Louis@Nicéphore

15 — Fotopioniere Louis@Nicéphore

Santiago Engelhardt
Über die Oder oder das Und


Die größte Spaltung der deutschen Gesellschaft besteht wohl darin, sich ständig zu beklagen, dass dieses ominöse Alles immer schlimmer wird, während die privaten Aussichten eher suppi eingeschätzt werden. Logik? Keine. Da hilft ein Blick über die Oder nach Polen. Eben noch Garant dafür, dass Europa dem Populismus anheim fällt und nun Role Model für eine Demokratie, die sich selbst retten kann. Sogar der Katholizismus trennt die Nachbarn angesichts massenhafter Kirchenaustritte und niedriger Geburtenraten immer weniger. Der Wahlsieg von Donald Tusk führt das Land wieder an die EU heran, doch das Spannungsfeld zwischen dem alten und dem neuen Polen, dem ländlichen und dem urbanen hat sich damit nicht erledigt. Santiago Engelhardt hat das Land wieder und wieder bereist mit dem Blick für die abseitigen Dinge des Lebens. Der Mann hat drei Reisepässe, ist ständig auf dem Globus unterwegs, aber manchmal liegen die spannenderen Geschichten gerade einen großen Fluss weiter von Berlin aus gesehen. Man kann kein Bild betrachten, ohne die deutschen Pendants mitzudenken von der Präsenz der Nonnen über die Demos bis zu den Schulterklappen. Wenn die Technik seiner poetischen, analogen Schwarzweißaufnahmen die Entwicklung vom Standard über den Anachronismus bis zum Revival bewältigt hat, dann kann der Wandel auch anderswo gelingen. Schön sieht er schon mal aus.

Karl-Marx-Allee 87
10243 Berlin
(Weberwiese)

Vernissage: 14. März 2025, 19 Uhr
Ausstellung: 15. März bis 15. Mai
Montag bis Samstag 11 bis 18 Uhr

fotopioniere.com

BBA Gallery Berlin

14 — BBA Gallery Berlin

Markus Rock, Nora Obergeschwandner, Willi Dorner, Norberto Pezzotta
‚Markus Rock: Die Flut‘/‚BBA MPB Award – Perspectives in Diversity‘


© Markus Rock

Markus Rock: Die Flut Die Foto-Serie „Die Flut“ entstand im Sommer 2021 kurz bevor und während der Jahrhundertflut im deutschen Aartal. Obwohl der Titel der Serie und der Zeitraum der Entstehung darauf schliessen lässt, dass die Serie vornehmlich die ökologische Bedrohung und deren Folgen untersucht, steht vielmehr das Thema der Lebensfreude im Vordergrund. Wasser als Element ist lebensspendend, doch zugleich kann es uns töten. Wir können in einem Moment darin schwimmen und spielen und im nächsten darin ertrinken. Die Idee, bedrohliche Motive und Elemente mit freudvollen Bildern zu vermischen und diese gleichwertig in lebendigen, kontrastreich komponierten Farben zu gestalten, zielt darauf ab Lebensfreude zu motivieren und dem Umstand der Bedrohung der wir begegnen müssen zu trotzen.
BBA MPB Award – Perspectives in Diversity
Der offizielle Sponsor des BBA-Fotopreises 2024, MPB, hat zum dritten Mal in Folge den MPB Award verliehen. Unter dem Thema „Diversity“ wurden vier Nominierte ausgewählt. Drei von ihnen werden in dieser Ausstellung mit zusätzlichen neuen Werken präsentiert.

Köpenicker Straße 96
10179 Berlin
(Heinrich-Heine-Straße, Märkisches Museum, Jannowitzbrücke)

Vernissage: 28. Februar 2025 XXXX
Ausstellung: 1. März bis 6. April
Dienstag bis Samstag 12 bis 18 Uhr

bba-gallery.com

nüüd.berlin gallery

13 — nüüd.berlin gallery

Martin A. Völker, Farzin Foroutan
#LostFoundTogetherness


© Martin A. Völker

Die Fotokünstler Martin A. Völker (1972) und Farzin Foroutan (1992) führen mit neuen Arbeiten einen Bilddialog ihrer eigenen Weltwahrnehmung: der in Westberlin geborene Familienvater und der 20 Jahre jüngere iranische Immigrant, der seit vier Jahren in Berlin lebt. Martin A. Völker umkreist die gesellschaftliche Misskommunikation, die zu Verletzungen führt, und verwandelt Facetten der entmenschlichten Welt als „Disposal Area“ in surreale Schönheit, die verbindet. Farzin Foroutan erkundet die Herausforderungen seiner Anpassung an eine neue Lebenswelt und greift Themen wie Zugehörigkeit und Identität auf. Er lotet Bemühungen aus, Trennendes zu überwinden, um ein tieferes Verständnis der Erfahrung von Zuwanderern in Berlin zu fördern. Beide Künstler zeigen, dass sich alles, was zwischen uns steht, in die Magie der Gemeinsamkeit verwandeln lässt.

Kronenstraße 18
10117 Berlin
(Stadtmitte)

Vernissage: 14. März 2025, 18 Uhr
Ausstellung: 15. März bis 12. April
Donnerstag bis Samstag 13 bis 19 Uhr

nüüd.berlin

&friends gallery

12 — &friends gallery

Corinne Glaziou, Black Napkin, BLANCA.art
NuAges II – 3s a Cloud


© copro: Black Napkin + Corinne Glaziou

Drei befreundete europäische Fotograf*innen – Corinne aus Toulouse, Simone (aka Black Napkin) aus Napoli und Blanca aus Berlin – pflegen seit bald einem Jahrzehnt den künstlerischen Austausch. Die dabei entstandene, reichhaltige Bildersammlung war schon regelmäßig im Rahmen dieses Festivals in der kleinen &friends gallery in Moabit zu sehen.
Nun wandeln wir mit NuAge II ein früheres Ausstellungsthema ab und gehen den logischen Schritt weiter (bzw. zusammen): Wir ergänzen die – meist kleinformatigen – Arbeiten der jeweils anderen in verschiedenen Techniken, digital oder analog, per Collage, Montage oder Assemblage. Diese Ausstellung zeigt u.a. im Postkartenformat die neuesten Koproduktionen – 3‘s a Cloud!

Wilsnacker Straße 2
10559 Berlin
(Bellevue, Turmstraße)

Vernissage: 3. April 2025, 18 Uhr
Ausstellung: 5. bis 26. April
Donnerstag und Samstag 15 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung

blanca-art.com/Friends-Gallery
instagram: andfriends.gallery

Kulturfabrik Moabit

11 — Kulturfabrik Moabit

Marie Buchholz, Camille Cellier, Javier Gonzalez, Yuma Greco, Peter Kronenberg, Kaichen Li, Ferdinand Peuker, Joëlle Quintin, Carl Raabe, Laura Stauth, Nicole Wozniak, Michael Zeeh
Bleib doch noch


© Camille Cellier

In einer Welt, die ständig vorwärts eilt, ist der fotografische Impuls eine Geste des Verweilens und des Innehaltens …
Die Gruppenausstellung „bleib doch noch“ versammelt 12 Arbeiten von Studierenden der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin und spannt den Bogen zwischen dokumentarischen und konzeptionell-künstlerischen Ansätzen. Die Arbeiten beschäftigen sich mit inneren und äußeren Reisen, mit Aufwachsen und Abschiednehmen. Sie erzählen von Beziehungen, Veränderungen und Ankommen. Es sind Momentaufnahmen des Suchens, Festhaltens und Loslassens und ein Versuch, sich zu verbinden. Und was bleibt, bleibt doch noch.

Lehrter Straße 35
10557 Berlin
(Hauptbahnhof, Kruppstraße, Quitzowstraße)

Vernissage: 14. März 2025, 19 Uhr
Ausstellung: 14. März bis 5. April
Freitag bis Sonntag 15 bis 20 Uhr

instagram.com/bleibdochnoch.off

COPYRIGHTberlin und Kronenboden

10 — COPYRIGHTberlin und Kronenboden

Arthur Kleinjan
Nocturnal Drifts


Für den Monat OFF 2025 planen wir in unseren beiden Projekträumen eine Ausstellung mit Fotografie, Video und Sound des Rotterdamer Künstlers Arthur Kleinjan.
Wir stehen vor einer monumentalen, bläulichen Fotografie und werden zum Komplizen von Kleinjans tiefgründigen Beobachtungen, während ein Erzähler durch die verschiedenen Stockwerke eines unterirdischen Friedhofs in Buenos Aires führt.
Wie in einem Hörspiel lädt uns Kleinjans Geschichte jetzt zu eigenen Beobachtungen ein.
Kleine, alltägliche Details dieses fremden, unterirdischen Ortes lassen dies monumentale Bild in eine tröstliche Manifestation des Lebens umkehren.
Wie eine unvermeidliche Konsequenz dieser unheimlichen Architektur formuliert Kleinjan etwas Wesentliches der Fotografie: die Umkehrung eines Bildes in die Dichotomien von Präsenz und Erinnerung, Realität und Repräsentation, Positiv und Negativ sowie Leben und Tod selbst.

Schwedenstraße 16
13357 Berlin
(Osloer Straße)

Vernissage: 8. März 2025, 18 Uhr
Ausstellung: 8. März bis 5. April
Freitag bis Samstag 15 bis 18:30 Uhr
und nach Vereinbarung

copyrightberlin.de

Gr-und

9 — Gr-und

Leo d’Oriano, Daniela Macé-Rossiter, Eric Poupy, Henrike Stahl
Kein Grund in Sicht


4 Künstler, 4 Visionen, ein Grund, ein Boden.
Leo D’Oriano stellt mit „lls en avaient 16“ Fragen an seine Generation, die sich selbst bekämpft und in dem Wunsch feststeckt, ihren Boden zu verlassen, ohne ihn wirklich zu verlassen. Er fängt die Essenz einer Jugend auf der Suche nach Sinn ein.
Daniela Macé-Rossiter erhebt sich über den Boden, die Füße in der Erde verankert, mit „De los rios también nacen olas“ und „Dans le mouvement du monde je danse“. Ihre Installationen laden uns ein, von einer Welt zu träumen, in der die Grenzen neu gezeichnet werden.
Eric Poupy stellt mit seiner Arbeit „L?berty“ die Freiheit in Frage und hinterfragt gleichzeitig die unsichtbaren Grenzen, die ihre Schranken definieren. Tief in der Menschheit verankert erforscht er Gleichheit, diese zeitlose Suche, die unsere Interaktionen prägt.
Henrike Stahl thematisiert zwischen „Mon Roi“ und „L’arc sera parmi les nuages“ den Boden im Verhältnis zum Menschen und seinem Verschwinden, vom Weinberg bis zur Banlieue. Sie taucht tief ins Innere und enthüllt das Menschliche und die Transmission als ultimative Rettung.
Vier Künstler, vereint in Ihrer Suche, laden uns ein, über unseren Platz in dieser Welt zwischen Visionen und Realitäten nachzudenken.

Seestraße 49
13347 Berlin
(Seestraße)

  • Vernissage: 15. März 2025, 18 bis 22 Uhr
  • Ausstellung: 15. März bis 29. März
  • Mittwoch bis Samstag 11 bis 19 Uhr
    und auf Anfrage

gr-und.com

La Boîte

8 — La Boîte

Oliver Vaccaro
Collages


Gesammelte Bilder, die von Intuition und der Suche nach einem Sinn geleitet werden, der sich in einem engen Gleichgewicht zwischen Begegnungen und Abstraktion entfaltet. Ich benutze diese Sammlung von Fotografien, um ein Material, Texturen und Elemente zu sammeln, auszuschneiden, nebeneinander zu stellen, zu kleben und zu beschneiden. Durch dieses Spiel erschaffe ich eine Realität, eine Erzählung, die sich zwischen Erzählung und Autofiktion bewegt. Ich füge dieses Material zusammen, bis es den Körper eines subjektiven Universums bildet, außerhalb von Zeit, Raum und Kontext, das für mich die Erinnerung und die komplexe, sich verändernde Identität in jedem von uns ist.

Bötzowstraße 14
10407 Berlin
(Hufelandstraße)

Vernissage: 15. März 2025 XXX
Ausstellung: 15. März bis 5. April
Dienstag, Donnerstag und Samstag 13 bis 18 Uhr

oliver-vaccaro.com

Atelier für Photographie

7 — Atelier für Photographie

Sonia Leliukh, Anna Lozinska, Sasha Kurmaz, Martin Gerner
Stille Invasion. Quiet Invasion

Wie können wir in einer Zeit, in der es entweder keine Zukunft gibt oder in der alles Tun nur auf Zukunft gerichtet ist, unsere eigenen Erfahrungen zusammenführen? Diese Ausstellung vereint Sonia Leliukh, Anna Lozinska, Sasha Kurmaz und Martin Gerner, drei ukrainische und einen deutschen Künstler, in einer Erkundung von Heimat, Dekolonisierung, Erforschung des Anderen und auf der Suche nach einem neuen Blick auf aktuelle Konflikte. Der gemeinsame Dialog ist eine Versuch der Antwort auf die Ohnmacht, aber auch eine Spielwiese für Empowerment. Überschneidungen, Durch- und Unterstreichungen an und über Orte vergangener wie gegenwärtiger Invasionen, im ukrainischen, europäischen und deutschen Kontext. Die Künstler:innen verbinden Fotografien, Videos, schriftliche Zeugnisse, Audio und Installationen als Fäden fragiler Erinnerungen.
Während der Ausstellung werden außerdem Vorträge und Veranstaltungen stattfinden, die sich mit ukrainischer Kunst, Geschichte und den aktuellen Ereignissen in der Ukraine befassen.

Christburger Straße 18
10405 Berlin
(Greifswalder Straße, Danziger Straße)

  • Vernissage: 15. März 2025, 18 Uhr
  • Ausstellung: 15. März bis 10. April
  • Freitag Samstag 14 bis 18 Uhr

www.photographieberlin.de

R116 Gallery

6 — R116 Gallery

Maximilian Zeitler, Jonas Ruhs
Konvergenz


© Maximilian Zeitler

Die R116 Gallery präsentiert mit „Konvergenz“ die Positionen der Berliner Fotografen Jonas Ruhs und Maximilian Zeitler, die sich intensiv mit der komplexen Beziehung zwischen Mensch und urbanem Lebensraum auseinandersetzen. Ihre Arbeiten laden ein, die Stadt als dynamischen Ort des ständigen Wandels neu zu betrachten. In diesem Spannungsfeld von sichtbaren Strukturen und verborgenen Details treffen sie auf mitunter spontane Begegnungen, die das Alltägliche in ein neues Licht rücken. Ruhs und Zeitler zeigen in ihren Fotografien, wie Menschen die Stadt prägen – und von ihr geprägt werden. So entsteht ein Dialog zwischen Architektur, Raum und menschlicher Präsenz.
Besucher:innen der Ausstellung „Konvergenz“ haben zudem die Möglichkeit, das analoge Fotoatelier von Ruhs und Zeitler zu erkunden und einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Reinickendorfer Straße 116
13347 Berlin
(Wedding)

Vernissage: 21. März 2025, 18 Uhr
Ausstellung: 21. März bis 6. April
Freitag bis Sonntag 12 bis 18 Uhr
und nach Vereinbarung

r116.substack.com